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In diesem Text sollen die verschiedenen Stimmungen der Laute dargestellt werden. Fragen der Bundanordnung und der Temperatur sind in einem weiteren Dokument dargestellt. »temperatur
Stimmungen
Stimmungen der 4 und 5-chöringen Lauten (4 - 3 - 4 / 4 - 3 - 4 - 4)
- 4-chörige Laute: c - f - a - d '
- 5-chörige Laute: c - f - a - d ' - g '
Renaissance-Stimmung (4 - 4 - 3 - 4 - 4)
Die Lauten wurden meist in A oder G gestimmt, wobei die absolute Tonhöhe von der Größe des Instrumentes abhing, so daß auch die Grundtöne G und A eher relativ anzusehen sind.
- G-Stimmung (Alt-Laute): G g - c c' - f f ' - a a - d' d' - g'
- A-Stimmung (Discant-Laute): A a - d d' - g g' - h h - e' e' - a'
Die 3 tiefen Chöre waren in der Regel in doppelsaitig bespannt und in Bass+Oktave gestimmt. Der erste Chor (höchste Saite) war einfach bespannt. Die Chöre 2 und 3 waren unisono gestimmt.
6-chörige Lauten wurde oft mit Abzug gestimmt. Der 6. Chor wurde hierzu einen ganzen Ton tiefer gestimmt.
- Abzug: 5 - 4 - 3 - 4 - 4
Zum Abzug schreibt Virdung (Musica getutscht, Fol. K):
"Etlich lutinisten/die stellen den ersten kore/den sie den grossen prumer nennen/ein quint under den mittlern prumer/Aber das ist nit der gebrauch aller lutinisten/darumb will ichs auch nit an nehmen zu beschreiben."
Mit der Zeit erhöhte sich die Anzahl der Chöre von 6 auf 7, 8, später auf 9 (John Dowland) und schließlich auf bis zu 13 Chöre. Der 7. Chor ist meist im Abzug gestimmt (also 1 Ton tiefer als der 6. Chor). Die weiteren Chöre werden der Tonart des zu spielenden Stückes in Abständen von Halb- und Ganztönen gestimmt.
Die Judentanz-Stimmung (Neusidler):
Die Judentanz-Stimmung wird bei Hans Neusidler (Das Ander Buch./Ein New künstlich Lautten Buch.., Nürnberg 1544, Fol. R iiii v) wie folgt beschrieben:
"Hie volget der Juden Tantz / und wer in schlagen wil / der muß die Lautten anders ziehen. Nun volget d zug / ziech Erstlich den Mitlern Brumer und die klein saitten / die Newen dem mitl Brumer stet / der zieffer ... / gleich als da 4. und den klein Brumer. Muß gleich lautten / wie der mitl Brumer wie vor ge=melt der mitl Brumer uñ die saitten dar Newen / uñ der klein Brumer müssen all drey ein gleiche stim haben/und der zieffer viere als da 4 gleich lauttten / uñ die Ebrer quint saitten muß man dem t gleich ziehen / so ist der zug recht.
Man mag auch vil ander tentz auf dem zug schlagen."
- G g - e e' - e gis' - h h - e' e' - a '
Der "Leyrer zug" (Heckel):
Der Leyrer zug ist bei Heckel (TENOR. / Lautten Buch, von mancherley ..., 1562, S. 169) wie folgt beschrieben:
"Hie folge dise nachfolgendte drey Täntz im Leyrer Zug / nehmlich der groß Bumhart sol der mittel sayten gleich gezogen werden / der mittel Brumbart sol der gesang seyte gleich gezogen werden und der kleyn Brumhart soll dem t auf der gesang seyten gleich gezogen werden / so steht sie recht."
- A - d - fis - a - d ' - g '
Barock-Stimmung (d-moll-Stimmung, 4 - 3 - 3 - 4 - 3)
Ab der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde verschiedene neue Stimmungen ausprobiert. In dieser Zeit setzte sich die d-moll Stimmung durch, die danach ausschließlich verwendet wurde:
- A - d - f - a - d' - f '
Stimmhöhe
Die Frage der absoluten Stimmhöhe ist abhängig von der Mensur und der Besaitung. Für die Renaissance-Instrumente kann man davon ausgehen, daß die Quint-Saite so hoch gestimmt wurde, wie es technisch möglich war. Die absolute Tonhöhe der Quint-Saite wird in der folgenden Tabelle für verschiedenen Mensuren dargestellt:
------Grafik in Arbeit----------